Hermann Göring am 18. April 1946

„Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch irgendein
armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das
Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit heilen Knochen
zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in
Rußland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland.
Das ist klar.

Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen,
und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um
eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine
kommunistische Diktatur handelt. (…)

Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den
Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu
tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren
Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in
Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“

Interview mit Gustave Gilbert in der Gefängniszelle, 18. April 1946, Nürnberger Tagebuch (1962; Originalausgabe: „Nuremberg Diary“ 1947)

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