Aus dem WGvdL-Forum
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Wenn man sich die Entwicklung der deutschen Wirtschaft über die letzten Jahre näher betrachtet, fällt auf, dass es schon lange nicht mehr gelungen ist, mit technologischen Vorsprung zu punkten. Das Geschäft mit der Ausrüstung von Solaranlagen haben die Chinesen an Land gezogen und die Windkraftbranche ist nach schnellem, zu schnellem Wachstum wieder eingebrochen. In Bezug auf „Digitalisierung“ gibt es weder bei der Hardware, noch bei der Software nennenswerte Beiträge deutscher Unternehmen. Bei der Luft- und Raumfahrttechnik stehen wir in den europäischen Gemeinschaftsunternehmen zwar nicht schlecht da, gegenüber der US-Konkurrenz aber trotz der Boeing-Probleme nur auf Rang zwei, und zwar mit Abstand. Im Grunde haben wir im letzten Jahrzehnt noch von früheren Erfolgen profitiert, aber darauf nicht weiter aufgebaut.
Als rohstoffarmes Land haben wir früher den Wert der Bildung hochgehalten und das Knowhow der Deutschen als unseren Rohstoff bezeichnet. Politiker tun das in Sonntagsreden zwar immer noch, die Realität spricht jedoch eine andere Sprache, und wenn mir ein Unternehmer mitteilt, dass er dem Auszubildenden, der unter den Bewerbern noch der Beste war – ein Junge mit mittlerem Bildungsabschluss, übrigens – erst die Grudrechenarten beibringen musste, dann steht dieses Beispiel für Zigtausende und zeigt überdeutlich, wohin die wohlgemeinten Bildungsexperimente der Vergangenheit geführt haben.
Von den USA lassen wir uns immer wieder zwingen, bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland und China und weitere Staaten mitzutun. Das kostet nicht nur Aufträge, es wird auch politisches Porzellan zerschlagen. Im Augenblick sieht es so aus, als würde North-Stream 2 nicht zu Ende gebaut.
Das passt wunderbar in das auf Fantasie und Wunschträumen der Grünen errichtete Energiekonzept der großen Koalition. Es ist kein Geheimnis, dass Wind und Sonne ungeeignet sind, um auf diesen Quellen die sichere Stromversorung 24/365 aufzubauen. Nach dem ideologisch inspirierten Abriss aller funktionsfähigen Atom- und Kohlekraftwerke werden einzig Gaskraftwerke in der Lage sein, die Schwankungen der Energieerzeugung zu kompensieren und den EU-weiten Blackout zu verhindern. Der Verzicht auf die erste direkte Leitung zu den Gasquellen trägt da schon suizidale Züge. Zumal es nicht Russland ist, vor dessen Hand am Gashahn wir in Sorge sein sollten, sondern jene Staaten, die sich an Durchleitungsgebühren bereichern und – wie die Ukraine – auch schon mal für Deutschland bzw. die EU bestimmtes Gas für sich abzweigen, wenn Russland ihnen wegen unbezahlter Rechnungen kein Gas mehr liefern will. Weiterlesen »
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